Frankreich Teil 1

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Hallo ihr Lieben,
achtet ihr bei der Urlaubsbuchung auch darauf, ob es kostenloses WLAN im Hotel gibt? Eine Woche so ganz abgeschottet von der Welt, das ist für mich irgendwie kaum vorstellbar, ich bin nämlich leider ziemlich smartphonesüchtig und gucke mehrmals pro Stunde, was so los ist. Urlaub ohne WLAN kommt daher wegen der horrenden Roaming-Gebühren für mich eigentlich nicht in Frage. Bis jetzt. Letzte Woche sind wir zusammen mit dem Auto quer durch Frankreich an den Atlantik gefahren, wo wir eine Woche Verwandte besucht haben. Da das Häuschen noch nicht fertig ist, gab es keinen Fernseher - ehrlich, das gibt es noch - kein Internet und erst recht kein WLAN. Ich hatte riesig Angst davor, könnte ja langweilig werden. Am Ende ist die Zeit genauso schnell verflogen, wie in jedem Urlaub und das Internet hat mich wieder, puh!

Mit unserem Golf sind wir am Samstag Vormittag in Freiburg gestartet, da ist es ja nicht weit bis zur Grenze, auf fast leergefegten Autobahnen ging es dann einmal quer rüber nach Chatelaillon Plage, das liegt ein kleines Stück südlich von La Rochelle. Chatelaillon ist ein ganz schnuckliges kleines Touristenörtchen, in dem man andere Deutsche vergeblich sucht. Dafür gibt es viele Großeltern, die für die langen franzözischen Sommerferien ihre Enkel in ihr Heim am Meer holen. Wir waren dort schon einmal vor ein paar Jahren und wie damals hatten wir auch dieses Mal etwas Pech mit den Gezeiten. Da Chatelaillon in einer Bucht liegt mit Blick auf die ile de Rè, die ile d'Oleron un die ile d'Aix ist das Meer ziemlich flach und bei Ebbe einen guten Kilometer weit weg. Natürlich war die Ebbe zur schönsten "Badezeit", da hilft nichts als allen Mut zusammennehmen und spitzfüßig durch den Schlamm bis zum Wasser zu waten.

Auf der Uferpromenade waren wir häufig joggen und abends spazieren. An ihr finden sich zahlreiche hübsche Bars und Restaurants, in den vor allem Fischgerichte angeboten werden, aber auch die ein oder andere Creperie. Wir haben dann doch denen den Vorzug gegeben, wo es Moules gab. Die ganzen zehn Tage gab es nicht einen Tag, an dem wir keinen Fisch oder Meeresfrüchte gegessen haben. 


Da wir Verwandte besucht haben, waren wir natürlich das ein oder andere Mal zum Essen eingeladen. Irgendwie ist für die Menschen dort ein Essen ohne Fisch oder Ähnliches kein vollständiges Essen. Bei der Gelegenheit habe ich einen neuen Annäherungsversuch an Austern gewagt. Beim ersten Mal, das war natürlich auch dort, habe ich die im Ganzen runtergeschlürft und hatte danach das Gefühl, dass die Auster die Speiseröhre wieder emporkriecht. Zwischenzeitlich gab es in Hamburg ein kurzes Wiedersehen, das schon wesentlich freundlich ausfiel. Da aller guten Dinge immer drei sind, habe ich mich diesen Sommer wieder getraut und ich muss sagen, lecker! Ich habe bestimmt zehn Stück gegessen, dazu gab es Balsamicoessig mit kleingehackten Zwiebeln. Und natürlich habe ich mir, für alle Fälle, zeigen lassen, wie man sie öffnet. 


Neben all den Leckereien aus dem Meer waren die Früchte und das Gemüse aus dem Garten eine echte Offenbarung. Nächstes Jahr pflanze ich Tomaten auf meinem Balkon, unglaublich wieviel besser die schmecken, wenn sie reif geerntet werden. Wenn ich nur an die Dinger aus dem Supermarkt denke, igitt. Zum Glück gibt es auf dem Wochenmarkt inzwischen eine immer bessere Auswahl.


Die halbe Verwandschaft dort sind richtig gute Windsurfer, die es gar nicht verstehen können, dass eine Landratte wie ich sich vor dem offenen Meer etwas gruselt. Mein Freund hat ja den Segelschein und hat sich dieses Jahr auch auf das Surfbrett gewagt. Irgendwie liegt das wohl in deren Blut, denn natürlich ist er in meinen Augen fast gesurft wie ein Profi. Ich dagegen bekomme kaum das Segel aus dem Wasser und habe ich dann für Paddeln entschieden. 


Leider hatten wir in den ersten vier Tagen nicht so tolles Wetter, es hat immer wieder kurz richtig stark geregnet, bevor wieder die Sonne herauskam. Das haben wir genutzt, um etwas durch La Rochelle zu bummeln. Solche alten Hafenstädte haben irgendwie einen ganz besonderen Charme, den offensichtlich nicht nur wir zu schätzen wissen. In den schmalen Gassen war vor lauter Touristen kein Fortkommen.


 Besonders gut gefallen hat mir das kleine Viertel St. Nicolas. Fernab vom Massentrubel gab es hier zahlreiche kleine Cafés, Büchereien, die zum Stöbern einluden und lauter kleine Krimskramsläden. Einfach wunderbar, um sich etwas treiben zu lassen und den Tumult der Innenstadt zu vergessen. 


Was für mich zu jedem Frankreichurlaub definitiv dazu gehört: moules frites. Ein super leckeres und wirklich einfaches Rezept werde ich euch demnächst hier vorstellen.


Was gehört denn für euch zu jedem Urlaub dazu? Wart ihr vielleicht auch schon Mal in La Rochelle? Mich hat das Klima und die Stimmung am Strand und einiges mehr, dass ich gar nicht so recht benenne kann, sehr an die Nordsee erinnert, nur ohne Strandkörbe. Dort waren wir oft, als ich noch klein war und aus irgendeinem Grund verbinde ich damit Entspannung. Dementsprechend erholt habe ich mich nach unserem Urlaub auch gefühlt. Jetzt stehen uns noch zwei Wochen Umzug und Wohnungsrenovierung bevor.
Ich wünsche euch einen wunderbaren Restsommer, der Spätsommer ist hier in Freiburg ja meistens viel schöner als der August. Ich hoffe euch hat mein erster kurzer Reisebericht gefallen, ich wollte mal etwas Neues machen, nicht immer nur Rezepte ;-)




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